Der Kontrabass

SAMSTAG 11.06.2022 | Theater | Eintritt EUR 20,-/16,-

Der Kontrabass

Warum spielt ein Musiker ausgerechnet das unhandlichste und undankbarste aller Instrumente, auf dem „niemand schön spielen kann“? Für den Kontrabassisten am dritten Pult im Staatsorchester ist sein sperriges Instrument nicht nur Lebensunterhalt, sondern auch Schicksal, das er vor allem schleppen muss. Die Beziehung zu seinem Instrument als Geliebte, Freund, Feind und Zerstörer eines selbstbestimmten Lebens steigert sich durch den Alkohol bis in den Bereich des Größenwahns. Schließlich gipfelt sein Schrei nach Anerkennung in einer Vision der Eroberung der schönen Sopranistin Sarah aus dem Orchestergraben heraus. Für die abendliche Vorstellung nimmt er sich allerhand vor, um sie endlich für sich zu gewinnen... Genial komisch erzählt Patrick Süskind die Geschichte eines Musikers, der in Hassliebe mit seinem Instrument verbunden ist. Seit der Uraufführung avancierte dieses Stück zu einem der meist gespielten deutschsprachigen Theatermonologe.

PETER MAIR KONTRABASSIST
Mit „Der Kontrabass“ steht der 35-jährige Innsbrucker Peter Mair bereits zum dritten Mal auf der Bühne der Arche Noe. Zuletzt spielte er in der Komödie „Der Vorname“ den eloquenten Selbstdarsteller „Vincent“. Unter anderem brillierte er auch in der österreichischen Erstaufführung von „Vincent will Meer“ bei der Bühne „Humiste“ in Imst, in der er die am Tourette-Syndrom erkrankten Hauptfigur „Vincent“ spielte. „Der Kontrabass“ wird sein erster abendfüllender Monolog sein und er blickt diesem schon mit sehr viel Vorfreude aber auch mit etwas Ehrfurcht entgegen.

 
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STEFAN BRIC REGIE

Der 42-jährige Kufsteiner ist Gründer des „Theater in der Arche Noe“. Seit der ersten Produktion „Publikumsbeschimpfung“ (2014) gingen dort unter sei- ner Leitung bereits zwölf Stücke über die Bühne. Zu seinen letzten Inszenierungen gehören neben „Der Vorname“ und „Der Gott des Gemetzels“ auch der Monolog „Judas“ – im Juni 2020 wurde dieses Stück in einer eigenen Fassung am Landes- theater Linz mit Helmuth A. Häusler in der Titel- rolle gespielt. „Der Kontrabass“ liegt schon seit vielen Jahren in seiner Schublade und er freut sich ganz besonders dieses Stück nun endlich auf die Bühne zu bringen.

PATRICK SÜSKIND AUTOR

Der oberbayerische Schriftsteller Patrick Süskind wurde 1949 in Ambach am Starnberger See geboren und verbrachte seine Jugendjahre in München, wo er einige Semester Geschichte studierte und zahlreiche Sprachen lernte.

Sein wohl bekanntestes Werk ist der Roman „Das Parfum“ (1985), in dem der Parfumeur Jean-Baptiste Grenouille nach dem ultimativen Duft sucht und so zum Mörder wird. „Das Parfum“ wurde ein Bestseller und unter anderem von Tom Tykwer verfilmt (2006). Gemeinsam mit Helmut Dietl schrieb Patrick Süs- kind auch mehrere Drehbücher zu Fernsehserien und Kinofilmen, darunter „Monaco Franze“ (1982), „Kir Royal“ (1986) und „Rossini“ (1997) – allesamt Werke, in denen der Münchener Kulturbetrieb sati- risch betrachtet wird. Bei allen Erfolgen ist Süskind dafür bekannt, sich den Anforderungen des Litera- turbetriebes zu verweigern. Er gibt so gut wie keine Interviews, tritt nicht in Talkshows auf und hat sogar die Annahme einiger Literaturpreise abgelehnt.

Sein Monolog eines Kontrabassisten über sich selbst, die Musik und die Welt ist in der Spielzeit 1984/1985 mit 25 Inszenierungen und 522 Aufführungen das meistgespielte Stück in Europa. Der Schauspieler Nikolaus Paryla, der auch bei der Uraufführung im Jahr 1981 auf der Bühne stand, fand in dem Stück seine Paraderolle und spielte sie seitdem hunderte Male.

Quellen: Patrick Süskind - Biografie und Inhaltsanga- ben, Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek

 

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